Rechtliche Risiken beim Biografie-Schreiben
Rechtliche Risiken beim Biografie-Schreiben: Was darf man über andere Personen sagen?
Wer eine Biografie schreiben lässt – ob für sich selbst oder für andere – steht früher oder später vor einer entscheidenden Frage:
Was darf man über andere Menschen schreiben, ohne rechtlichen Ärger zu riskieren?
Besonders heikel wird es, wenn reale Personen vorkommen, über die man auch ungünstige oder kritische Informationen schildern möchte.
Aber selbst bei positiven Darstellungen können rechtliche Fallstricke lauern.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, was erlaubt ist, wo Vorsicht geboten ist – und wie ein professioneller Ghostwriter Sie rechtssicher begleiten kann.
1. Was sagt das Gesetz?
Im Zentrum steht das allgemeine Persönlichkeitsrecht (Art. 1 und 2 Grundgesetz), das in Deutschland einen sehr starken Schutz genießt. Es umfasst:
- Die Kontrolle über persönliche Informationen
- Den Schutz der Ehre
- Die Vermeidung von Bloßstellung oder Rufschädigung
Dabei gilt: Nicht nur berühmte Persönlichkeiten, sondern auch Privatpersonen haben umfassende Rechte an ihrer Darstellung – insbesondere, wenn sie in einer Biografie namentlich genannt oder klar identifizierbar sind.
2. Ungünstige Darstellungen: Wo liegen die Grenzen?
Wenn Sie in Ihrer Biografie über negative Erfahrungen mit einer anderen Familie oder Person schreiben, ist besondere Vorsicht geboten.
❗ Was gilt als kritisch oder problematisch?
- Konflikte, Streitigkeiten, Trennungen
- Vorwürfe (z. B. Alkoholismus, Gewalt, Vernachlässigung)
- Psychische Erkrankungen oder intime Details
- Finanzielle Verhältnisse
- Verbrechen oder Gesetzesverstöße (auch ohne Urteil)
⚖️ Die rechtliche Abwägung:
Die Gerichte prüfen im Einzelfall, ob Ihre Aussagen durch die Meinungsfreiheit (Art. 5 GG) gedeckt sind – oder ob sie das Persönlichkeitsrecht der Betroffenen verletzen.
Dabei spielen folgende Faktoren eine Rolle:
- Ist die Person noch am Leben?
- Ist die Darstellung wahr? Und: Ist sie beweisbar?
- Besteht ein öffentliches Interesse an der Veröffentlichung?
- Werden die Persönlichkeitsrechte unverhältnismäßig verletzt?

Rechtliche Risiken beim Biografie-Schreiben
Wichtig: Auch indirekte Identifizierbarkeit reicht aus, um juristische Ansprüche zu begründen – etwa durch Angaben zu Ort, Beruf, Verwandtschaft oder Lebensumständen.
3. Positive Darstellungen: Harmlos, aber nicht immer problemlos
Auch wenn Sie nur günstige oder lobende Worte über andere Menschen schreiben, sind gewisse Grundregeln zu beachten:
✅ Was meist unproblematisch ist:
- Dankbarkeit („Frau Müller war immer eine große Unterstützung.“)
- Anerkennung („Die Familie XY hat mir in einer schweren Zeit geholfen.“)
- Wertschätzung („Mein ehemaliger Lehrer war ein Vorbild.“)
⚠️ Wo trotzdem Vorsicht geboten ist:
- Intime Details oder Familienverhältnisse (auch wenn positiv)
- Informationen, die die Person vielleicht gar nicht öffentlich wissen will
- Geschichten, die Rückschlüsse auf Dritte zulassen
Empfehlung: Holen Sie nach Möglichkeit das Einverständnis der genannten Personen ein – oder anonymisieren Sie die Darstellung.
4. Anonymisieren – ein wirksamer Schutz
Wenn Sie über andere schreiben möchten – egal ob positiv oder kritisch – ist Anonymisierung die sicherste Lösung. Dazu zählen:
- Änderung von Namen, Wohnort, Beruf, Alter
- Verfremdung von Details (z. B. „ein süddeutscher Ort“ statt „München“)
- Nutzung von Sammelbegriffen („eine Familie, die mir nahestand“)
Ein juristisch sinnvoller Hinweis im Buch lautet zum Beispiel:
„Alle Namen und identifizierbaren Merkmale wurden aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes verändert. Ähnlichkeiten mit realen Personen sind nicht beabsichtigt.“
5. Verstorbene Personen: Auch hier gibt es Grenzen
Das postmortale Persönlichkeitsrecht schützt Verstorbene noch bis 10 Jahre nach ihrem Tod. In dieser Zeit können nahe Angehörige rechtlich gegen ehrverletzende Inhalte vorgehen. Selbst danach kann es zu Konflikten mit Familienangehörigen kommen – etwa, wenn das Andenken des Verstorbenen beschädigt wird.
6. Unsere Empfehlung als professionelle Ghostwriter-Agentur
Eine Biografie soll Ihre Geschichte erzählen – ehrlich, berührend und authentisch. Doch die rechtliche Seite darf dabei nicht übersehen werden. Als erfahrene Ghostwriter helfen wir Ihnen:
- Ihre Inhalte rechtssicher zu formulieren
- Problematische Passagen zu sensibel und literarisch klug gestalten
- Persönlichkeitsrechte zu wahren – ohne Ihre Geschichte zu verwässern
Auf Wunsch arbeiten wir mit spezialisierten Medienrechtsanwälten zusammen, wenn es um besonders kritische Inhalte geht.
Biografien sind privat – aber nicht rechtsfrei
Wer eine Biografie schreibt oder schreiben lässt, trägt Verantwortung – für die eigene Geschichte, aber auch für das Bild, das von anderen Personen gezeichnet wird. Mit etwas Umsicht und professioneller Unterstützung lässt sich beides vereinen: eine starke Erzählung und rechtliche Sicherheit.
Sie möchten Ihre Biografie schreiben lassen – aber sicher sein, dass alles rechtlich korrekt ist?
Dann nehmen Sie jetzt unverbindlich Kontakt zu uns auf. Wir beraten Sie gern.